Ein kleines Einkommen durch das Spenden von Blut und Plasma

Die Spende von Blut und dessen Bestandteilen dürfte als Methode allen bekannt sein. Ich selber war regelmäßig Plasma spenden. Das ist an und für sich unkompliziert und belastet den Körper auch wenig. Wer Angst vor der Nadel hat – keine Bange, es ist nur ein kleiner Pieks und tut wenn überhaupt kurzzeitig weh. Passende Anlaufstellen gibt es eigentlich in jeder halbwegs großen Stadt. Vor allem das DRK und die Haema AG sind in Deutschland sehr gut vertreten.

 

Was kann gespendet werden und wieviel Geld gibt es dafür?

  • Plasma
    Besteht vor allem aus Eiweißen und wird für alles Mögliche benötigt. Gespendet werden darf grob alle 4-5 Tage und bis zu 45 mal pro Jahr (als Mann). Die Verdienst ist abhängig von der gespendeten Menge Plasma und damit von Geschlecht und Körpergewicht. Durchschnittlich kann man mit 18 Euro für jede Plasma Spende rechnen.
  • Vollblut
    Hier wird nicht ein bestimmter Bestandteil des Blutes, sondern „alles auf einmal“ gespendet. Da für die Neubildung einige Zeit benötigt wird, dürfen Frauen nur viermal und Männer achtmal pro Jahr Vollblut spenden. Für das Spenden von Vollblut gibt es in der Regel 20 Euro.
  • Erythrozyten
    Der Spender muss mindestens 1,70m groß sein und 70 Kilo wiegen, um die roten Blutkörperchen meistbietend versteigern zu können. Auch hier gelten restriktive Abstände bis zu nächsten Spende, Männer dürfen nur dreimal pro Jahr und Frauen gar nur zweimal Erythrozyten spenden. Auch für die Spende von Erythrozyten gibt es ca. 20 Euro.
  • Thrombozyten
    Nur wenige dürfen Thrombozyten, also die mit für die Immunabwehr des Körpers zuständigen Zellen, spenden. Es kommt hier auf die inividuelle Leistung des Rückenmarks an. Falls man in Frage kommt, wird man normalerweise von den Ärzten im Spendenzentrum direkt angesprochen. Für eine Spende von Thrombozyten gibt es allerdings immerhin 50 Euro.

 

Abstände zwischen verschiedenen Blutspenden

Natürlich kann man abwechselnd verschiedene Bestandteile des Blutes spenden. Dabei gelten aber in etwa die folgenden Abstände (kann zwischen verschiedenen Spendenzentren variieren):

  • Vollblut → Vollblut: 8-12Wochen
  • Plasma → Plasma: 4 Tage
  • Plasma → Vollblut: 4 Tage
  • Vollblut → Plasma: 7 Tag
  • Erythrozyten → Erythrozyten: 16 Wochen
  • Plasma → Erythrozyten: 4 Tage
  • Vollblut → Erythrozyten: 8-12 Wochen
  • Erythrozyten → Plasma: 7 Tage
  • Erythrozyten → Vollblut: 16 Wochen

 

Wie läuft die Spende von Blut oder Plasma ab?

Legen eines Zugangs für die Blutspende.

Legen eines Zugangs für die Blutspende.

Aus eigener Erfahrung sei hier einmal der grobe Ablauf geschildert. Zunächst meldet man sich mit einem Lichtbildausweis an. Ein Mitarbeiter (ok… Mitarbeiterin, da meist weiblich ;)) misst Temperatur, Puls, Blutdruck und entnimmt einen Tropfen Blut aus Finger oder Ohrläppchen für eine kurze Analyse. Der nervigste Teil besteht darin, einen immer nicht enden wollenden Bogen mit persönlichen Angaben auszufüllen. Dieser ist hinsichtlich der Ausschlußkriterien zur Blutspende relevant (siehe weiter unten).

Ist dies alles okay, wird man noch kurz beim Onkel Doktor vorstellig. Je nach Lust und Laune stellt eben jener noch ein paar (Kontroll-) Fragen und dann geht es auch schon los. Man nimmt in einem dieser typischen „Liegestühle“ Platz und wird je nach Art der Blutspende unterschiedlich verkabelt. Danach geht es wieder zum Empfang, wo man mit einem Haken auf einem Zettel erneut bestätigen muss, dass man das Blut für die Spende zulassen möchte. Unabhängig davon gibt es auch schon das Geld für die Blutspende bar in die Hand.

That’s it 🙂

 

Wer darf Blut spenden und wer nicht?

Es gelten sehr strenge Vorschriften, wer Blut und Plasma spenden darf und wer nicht. Diese sind teilweise logisch, teilweise aber auch nicht unbedingt vorhersehbar. Hier eine kleine Übersicht ohne Anspruch auf vollständigkeit:

  • Kein Urlaub in bestimmten Ländern in den letzten 1-6 Monaten (vor allem Malaria-Gebiete und fast alles, was Übersee ist)
  • Keine Einnahme von Medikamenten. Sogar bei frei verkäuflichen Schmerzmitteln muss die Gabe teilweise 14 Tage zurückliegen
  • Nach vielen ärztlichen Eingriffen (ambulante Operation, Wurzelbehandlung beim Zahnarzt) müssen ganze 4 Wochen pausiert werden.
  • Bei Impfungen gilt eine Woche Pause von der Blutspende, bei Lebendimpfungen wie Tetanus sogar 4 Wochen.
  • Schwerere Operationen unter Vollnarkose werden mit mindestens vier Monaten Pause vom Blutspenden bewertet.
  • Man darf nicht homosexuell sein (!) und keine wechselnden Geschlechtspartner haben. Prostituierte sind damit beispielsweise ganz und gar nicht erlaubt.
  • Wer im Strafvollzug war, hat ebenfalls schlechte Karten.
  • Logischerweise darf nicht spenden, wer abhängig von allen möglichen Drogen ist oder an Infektionskrankheiten wie HIV oder Hepatitis leidet.

 

Für weitere Informationen zum Thema schaut auch mal in mein Blog für Blutspender in Berlin.

Blut / Plasma spenden

8.2

Zeitaufwand

8.0/10

Zeitliche Flexibilität

7.2/10

Erforderliche Vorkenntnisse

10.0/10

Maximaler Verdienst

7.5/10

Pros

  • Zeitlich relativ flexibel
  • Positiver sozialer Effekt
  • In der Regel Bargeld
  • Ganz guter Stundensatz

Cons

  • Nicht jeder dar spenden
  • Nichts für Leute mit Angst vor Nadeln
  • Teilweise lange Wartezeit
  • Nicht überall gibt es Spendedienste

2 Antworten

  1. Sofia sagt:

    Zeitaufwand

    4.5

    Zeitliche Flexibilität

    10

    Erforderliche Vorkenntnisse

    1

    Maximaler Verdienst

    4

    Ich habe bisher ohne Entgeld bei dem DRK gespendet (als Schüler und als Student) und vor Kurzen zum ersten Mal bei dem Blutspendezentrum Kassel (in Hannover). Beim Blutspenden hatte ich bisher keinerlei Probleme, bin aber beim letzten (und ersten) Mal Plasma spenden am Ende ohnmächtig geworden…Was für mich auch eine Premiere war. Das hat mich fürs Erste von Plasma spenden abgeschreckt, auch wenn es wohl daran gelegen haben sollte dass ich am Tag der Spende bis ich gegen 17 Uhr dran war tatsächlich nur 2 Spiegeleier gegessen hatte *g* Bei dem Institut gibt es 15 Euro für Plasma, 20 Euro für Vollblut, und Prämien je nach dem wie oft man spendet im Jahr. Bei dem Zentrum gibts durchaus Wartezeiten, vor allem so ab 16-17 Uhr, und die Mitarbeiter am Empfang sind weniger herzlich (was ich bei der Arbeit verstehen kann), aber sonst läuft es da eigentlich rund und man wird gut aufgeklärt. Das, was mich am meisten dort stört, sind wohl die dicken fetten Nadeln 😀 Also die sind wirklich außergewöhnlich dick.
    Was für mich bisher ein Problem ist, ist der moralische Aspekt der Sache. Praktisch verkaufe ich hier ein Teil meines Körpers…Zwar komme ich ohne gut aus, habe kaum Nachteile und es gibt viele Menschen, die es dringend brauchen (bei dem Institut wo ich hingehe wird das Material was sie erzeugen verwendet, um Medikamente zu entwickeln, zb gegen Diabetes), und eigentlich sollte man es ja unentgeltich machen..Auf anderer Seite verdienen die Unternehmen genug mit dem Blut, dass zu dem zweithöchsten Preis von allen Sachen verkauft wird, nach Druckertinte. Hach…Schwierig ist das 🙂

  1. 12. Januar 2015

    […] […]

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